Eine bittere und traurige Nachricht
Die Kultur in der Region hat eine große Unterstützerin verloren!
Eleonore hatte zwar eine Serie schwerer Erkrankungen hinter sich - dann noch vor zwei Monaten ein Sturz über die Treppe mit gebrochener Hüfte und einmonatigem Aufenthalt im Krankenhaus - aber sie hatte sich immer wieder „aufgerappelt”, ist sogar wieder auf Veranstaltungen gekommen. Vor drei Wochen habe ich sie zum letzten Mal besucht. Sie schien mir auf einem guten Weg und war vor allem noch immer total fit im Kopf. Mehr als zwei Stunden saßen wir und haben über aktuelle Themen und die alten Zeiten in der HartmannStrasse 45 geredet.
Sie freute sich sehr auf den Frühling und die Sonne. Nach ihrer Lungenentzündung vor einem Jahr hatte ich mit dem schlimmsten gerechnet, nicht aber jetzt.
Was ihre kulturellen Hinterlassenschaften betrifft hat sie viel geregelt. Dinge unter den Leuten verteilt oder ins Ludwigshafener Stadtarchiv bzw. MARCHIVUM gebracht. Außerdem diverse Videos besonderer Aufführungen bearbeitet und geschnitten. Das war schon bemerkenswert.
Über Hans Reffert hatte ich Eleonore Anfang der siebziger Jahre kennen und schätzen gelernt und die HartmannStrasse 45 war uns, vor allem in den neunziger Jahren, DIE BÜHNE für unsere Experimente.
Immer kostenlos zur Verfügung gestellt. Immer umsorgt und gut betreut. Ein unglaubliches „Pfund” für die regionale Kulturszene, was ja im HartmannStrassen-Buch zum 10-jährigen Bestehen bestens dokumentiert ist. Den wenigsten war dabei bewusst, dass Eleonore das alles nebenbei, also neben ihrem Fulltime-Job als Chefsekretärin bei Raschig, gemacht hat …
Bei meinem letzten Besuch hat sie schon erzählt, dass sie keine Trauerfeier oder Beerdigung möchte. Vielleicht machen wir später mal einen Erinnerungsabend …
Bernd Köhler
Mai 23